Maurice, der Kater
von Terry Pratchett
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"Menschen. Glauben, die Krone der Schöpfung zu sein. Wir Katzen hingegen... Wir wissen, dass wir die Krone der Schöpfung sind. Hat jemals eine Katze einen Menschen gefüttert? Beweis erbracht."
In "Maurice, der Kater" von Terry Pratchett sind ein sprechenden Kater und seine ebenso intelligenten sprechenden Rattenfreunde zusammen mit dem Menschenjungen Keith unterwegs, um Geld von Mensche zu ergaunern, imdem sie eine Rattenplage inszenieren. Die Ratten spielen vor, eine Plage zu sein indem sie unter anderem in die Milch pinkeln, dann kommt der Flötenspieler Keith mit seinem Kater und lockt die Ratten aus der Stadt. Am Ende heimsen Keith und Maurice die Belohnung dafür ein und alle sind glücklich (oder denken es zumindest zu sein). Sind sie mit einem Ort fertig, ziehen sie in den nächsten weiter.
Das geht solange gut, bis sie in eine neue Stadt kommen, in der so garnichts nach Plan läuft. In Bad Blintz trifft die Gruppe auf andere Ratten, gemeine Rattenfänger und einige moralische Fragen.
Das Buch hat den typischen Humor von Terry Pratchett und ist amüsant und locker geschrieben. Maurice ist frech, aber sympathisch, und er ist eindeutig intelligent und hat eine Moral, was er immer wieder damit untermauert, dass er "nur Lebewesen isst, die nicht sprechen können". Auch die Ratten sind sympathisch, jede hat ihren eigenen Charakter. Die Ratten haben außergewöhnliche Namen wie "gefährliche Bohnen", "Konservierungsstoffe" und "Pfirsiche", was wohl Pratchetts Stil entspricht (und wahrscheinlich auch die meisten Leser witzig finden). Mich hat das allerdings ein bisschen gestört, ich bin da immer mal wieder drübergestolpert, aber das ist Geschmachssache.
Keith wird, wie ich finde, als ein bisschen dümmer dargestellt, als er eigentlich ist, aber was soll man schon machen, wenn man es mit einem so starkem Charakter wie Maurice zu tun hat.
In der zweitem Hälfte des Buches spitzt sich die Lage in Bad Blintz zunehmend zu, da Keith und Maurice sich mit den anderen, noch viel schlimmeren Rattenfängern anlegen. Ein Mädchen Namens Malizia, dass sie in der Stadt kennengelernt haben (und das ein furchtbarer Schlauberger ist), hilft ihnen bei dem zunehmend brutaler werdenden Konflikt.
Was ich an dieser Stelle garnicht mochte, waren die Ratten-Hunde-Kämpfe, die von den anderen Rattenfängern/Menschen des Ortes ausgerichtet wurden. Sowas gehört wohl zu einer spannenden Geschichte dazu und soll natürlich untermauern, wie gemein der Feind tatsächlich ist, aber mir war es ein bisschen zu viel.
Die bunt zusammengewürfelte Truppe stellt sich Gefahren, moralischen Fragen (Was passiert nach dem Tod? Ist unser Handeln unethisch?) und Hinterhalten und am Ende gibt es natürlich ein Happy End. Die noch viel schlimmeren Rattenfänger werden gestellt und Maurice und die Ratten handeln ein friedliches Zusammenleben mit den Menschen von Bad Blintz aus (dass es sich bein Maurice und seinem Gefolge selbst um Trickbetrüger handelt, ist schnell vergessen).
Obwohl es sich bei dem Fantasy-Roman um ein Kinderbuch (welches übrigens die Carnegie-Medaille des britischen Buchhandels für das beste Kinderbuch bekommen hat und inzwischen aus als Animationsfilm erschienen ist) handelt, kann es gut von Erwachsenen gelesen werden. Pratchetts Humor und die moralischen Fragen und Aspekte machen es möglich.
Für mich war das Buch ein bisschen zu sehr Kinderbuch, deshalb würde ich es Erwachsenen nur bedingt weiterempfehlen (wenn man Fan von Terry Pratchett ist...oder von Ratten), trotzdem fand ich es witzig, kurzweilig und interessant.
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